Hauck & Aufhäuser, eine der ältesten traditionellen Banken Deutschlands, steigt mit der Auflegung eines Kryptofonds Anfang 2021 in den Kryptowährungs-Adoptionszug ein.
Der Schritt folgt auf den Erwerb einer Kapitalverwaltungslizenz durch die Bank von deutschen Aufsichtsbehörden für ihre Investmenttochter im September.
Deutsche Bank bietet Fonds für Bitcoin, Ethereum und Stellar
Laut Fundview wird Hauck & Aufhäuser im Januar 2021 über seine Tochtergesellschaft Hauck & Aufhäuser Innovative Capital (HAIC) GmbH einen Kryptofonds auflegen. Das Produkt mit dem Namen HAIC Digital Asset Fund I wird sich auf Bitcoin (BTC), Ether (ETH) konzentrieren ) und Stellar (XLM).
HAIC wird mit der in Berlin ansässigen Digital Banking-Plattform Fintech Kapilendo zusammenarbeiten, um die Krypto-Investmentlösung anzubieten. Berichten zufolge steht der Kryptofonds sowohl institutionellen als auch semi-institutionellen Anlegern offen.
Die Mindestanlage in den Fonds beträgt 200.000 € (242.500 $) mit einer Gebühr von 2,05%. Holger Sepp, Vorstandsmitglied von Hauck & Aufhäuser, kommentierte die Entscheidung wie folgt:
Wir sehen, dass digitale Assets und Kryptowährungen für institutionelle Anleger immer attraktiver werden. Mit der Auflegung unseres ersten Kryptofonds haben wir gemeinsam mit Kapilendo ein innovatives Anlageinstrument geschaffen, das unseren Kunden einen kostengünstigen und sicheren Zugang zur neuartigen Krypto-Anlageklasse bietet.
Nach seiner Auflegung wird der HAIC-Kryptofonds einen Höhepunkt der Krypto-Adoptionspolitik der Bank im Jahr 2020 darstellen.
Bereits im September, als Hauck & Aufhäuser für seine Tochtergesellschaft HAIC Digital Asset Investment eine Lizenz der BaFin Capital Management Company (KVG) erhielt, stellte Vorstandsvorsitzender Michael Bentlage einen wachsenden Appetit auf Kryptowährungsinvestitionen fest:
„Prognosen gehen von einer wachsenden Nachfrage nach Fondsprodukten für digitale Vermögenswerte aus, und wir sehen auch auf Kundenseite ein starkes Interesse. Daher ist es für uns wichtig, frühzeitig die richtigen Weichen zu stellen und unseren Kunden Zugang zu dieser innovativen Anlageklasse zu verschaffen “, fügte Bentlage hinzu.
Deutschlands aufstrebende Krypto-Investitionsszene
Der 1796 gegründete Krypto-Streifzug von Hauck & Aufhäuser zeigt die boomende Kryptowährungs-Investitionsszene in Deutschland. Bereits im August betonte smart-action.eu, dass sich das Land stillschweigend als globale Supermacht in der aufkeimenden Industrie etabliere.
Dieser aufkommende Krypto-Boom ist größtenteils auf eine Reihe günstiger Vorschriften im vergangenen Jahr zurückzuführen.
Im November 2019 hoben die deutschen Aufsichtsbehörden frühere gesetzliche Verbote gegen Banken auf, die Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährung anbieten. In der Tat wäre der Kryptofonds von Hauck & Aufhäuser ohne diese Entscheidung nicht möglich gewesen.
Im August 2020 hat das Bundesfinanzministerium außerdem einen Gesetzesentwurf zu Tokenized Blockchain Securities eingeführt. Der Schritt folgte einer Bestimmung vom März, in der Kryptowährungen als Finanzinstrumente eingestuft wurden.